September 2017 | Lange steht Sizilien schon auf unserer Italien Bucket List und dieses soll es nun das Ziel für unseren Sommerurlaub werden. Vor der Spitze des Italienischen Stiefels gelegen, ist Sizilien die größte Insel im Mittelmeer. An der Nordküste geht man im Tyrrhenischen Meer baden, an die Ostküste grenzt das Ionische Meer und die Strände der Südküste laden zum Baden im Mittelmeer ein.
Bei der Größe der Insel und unserer zu großen Entdeckerlust kommt für uns nur eine Rundreise infrage. Wir entscheiden uns für einen Direktflug von Frankfurt-Hahn nach Trapani und werden dort mit einem Mietwagen in 2,5 Wochen die Insel erkunden.
Dafür haben wir 6 Unterkünfte auf der Strecke gebucht. Da unsere Flüge recht spät kommen bzw. früh abgehen haben wir zusätzlich für die erste und letzte Nacht ein Hotel in Flughafennähe in Marsala reserviert. Eine gute Entscheidung wie sich schon bei der Ankunft zeigt, denn unser Flieger hat Verspätung, am Mietwagenschalter dauert es länger und so sind wir erst gegen 22 Uhr im Hotel, wo wir mit dem für die Gegend typischen Dessertwein Marsala begrüßt werden.
17. September | Unser erster Tag bringt uns vorbei an den Salinen von Marsala, in die Altstadt von Trapani und schließlich in eine Wolke auf dem Plateau von Erice.
Salinen von Marsala – Seit mehr als 3.000 Jahren wird in dieser Region Salz aus dem Meer gewonnen. In großen flachen Becken lässt man das Wasser verdunsten und schöpft das so erhaltene Meersalz ab. Auch wenn heute schon vieles maschinell unterstützt wird, ist hier noch immer viel Handarbeit dabei, um das „Sale Marino di Trapani“ zu gewinnen.
Trapani – Anlaufpunkt für viele Kreuzfahrtschiffe. Es lohnt sich einen Spaziergang durch die schöne Altstadt zu machen und von dem überall angebotenen frischen Granatapfelsaft zu kosten.
Erice – auf einem Hochplateau gelegen, ist Erice ein sehenswertes Städtchen mit mittelalterlichem Charm. Normalerweise hat man von hier aus einen tollen Blick ins Landesinnere und aufs Meer bis zu den Ägadischen Inseln. Heute hat sich eine dicke, graue Wolke direkt auf dem Hochplateau abgelegt und hüllt Erice ein. Von Trapani aus kommt man mit einer Seilbahn bequem nach Erice. Diese Variante der Anreise ist auch die empfehlenswerteste, da es in Erice selbst nur sehr begrenzte Parkmöglichkeiten gibt und die Straße nach oben recht kurvenreich und eng ist.
Am späten Nachmittag fahren wir weiter zu unserer Unterkunft in Castellammare del Golfo, ein Agriturismo sehr ruhig im Hinterland gelegen aber mit schönem Blick aufs Tyrrhenische Meer.
18. September | Kaum angekommen geht´s heute schon nach Palermo. Wir fahren mit dem Auto mit Mondello, einen netten kleinen Vorort von Palermo, von wo aus regelmäßig Busse in die Stadt fahren. Am Teatro Massimo Politeama angekommen, steigen wir aus und streifen am Hafen entlang bis wir in die Altstadt abbiegen. Ohne wirkliches Ziel lassen wir uns durch die Gassen und Straßen treiben, entdecken schmale Gassen, schöne Grafitti, kleine Cafés, prächtige Brunnen und Palazzi.
Wir lassen uns durch die Straßen treiben und schlagen die Richtung zur Kapuzinergruft ein. Auf dem Weg dorthin, kommen wir auch an der mächtigen Kathedrale vorbei, in die man auch unbedingt mal rein gehen sollte.
Etwas außerhalb des Zentrums liegt die Kapuzinergruft. Sie ist eine weitläufige Gruftanlage unter dem Kapuzinerkloster in Palermo und mit ihren mehr als 2.000 natürlichen Mumien eine der bekanntesten Grablegen der Welt. Das ist aber sicher nicht für jeden ein geeigneter Programmpunkt. Da wir dies aber unbedingt sehen wollte, möchte ich es hier auch erwähnt haben. Aus Pietätsgründen gibt´s davon aber keine Fotos.
Noch ein bisschen durch die Straßen bummeln und dann nehmen wir den Bus zurück nach Mondello, wo wir den Abend mit einem guten Essen am Hafen gemütlich ausklingen lassen.
19. September | Heute Vormittag wollen wir ins Landesinnere. Das Dorf Poggioreale wurde bei einem sehr schweren Erdbeben 1968 zerstört und von den Bewohnern verlassen. Noch heute gibt es diese Geisterstadt, die man aber aus Sicherheitsgründen nur mit einem Guide besichtigen kann. Da man die Termine für öffentliche Führungen nicht online findet und die vor Ort angekündigten Zeiten nicht zu unserem weiteren Zeitplan passen, schauen wir uns in der Umgebung um und können auch frei zugänglich viele zerstörte Häuser entdecken und betrachten.
Für den Nachmittag geht´s an den Strand von Lo Capo San Vito, der abhängig vom Wetter durchaus karibisches Flair haben kann. Schön sind hier auch die ursprüngliche Felsenküste, von der aus man den Sonnenuntergang genießen kann.
20. September | Wir verlassen unsere Unterkunft und ziehen weiter nach Torremuzza. Auf dem Weg dorthin besuchen wir den archäologischen Park von Segesta, das in der Antike eines der kulturellen Zentren Siziliens war.
Auf dem Weg zur nächsten Unterkunft machen wir noch einen Spaziergang durch Cefalù. Da uns das Städtchen gut gefällt, wollen wir es bei diesem Kurzbesuch nicht belassen und beschließen, den nächsten Tag hier zu verbringen.
21. September | Ein Tag mit Stadt und Strand – perfekte Kombi in Cefalù. Den Vormittag faulenzen wir am Strand von Cefalù, zu Recht als einer der schönsten Sandstrände der Nordküste Sizilien bezeichnet. Am Nachmittag erkunden wir die schmalen Gassen der Altstadt und besuchen den Dom. Hier geht das „Seele baumeln lassen“ ganz einfach, mit einem guten Glas Wein und dem Blick aufs Meer… mehr braucht es dazu nicht.
22. September | Für heute ist ein besonderer Zwischenstopp eingeplant: wir werden die nächste Nacht auf der Äolischen Insel Vulcano verbringen. Unser Auto lassen wir am Fähranleger in Milazzo stehen, das darf für solche Kurztrips nicht mit auf die Insel.
Die Insel empfängt uns mit bestem Wetter, lila blühenden Bougainvillea und stinkenden Schwefelgerüchen. Wir nehmen ein Bad in den öffentlichen „Terme di Vulcano“ – es stinkt nach Schwefel aber das Bad in dem warmen „Vulkanmatsch“ ist schon was Besonderes. Am besten alte Badesachen verwenden, der Schwefelgeruch geht so einfach nicht mehr raus zu waschen. Handtücher gibt´s hier übrigens für wenig Geld zu leihen – sinnvolles Angebot, denn auch hier hängt der Schwefelduft auf scheinbar ewig drin.
Am späten Nachmittag machen wir uns auf den Weg zum Vulkan – Vulcano – der Feuerberg, der allen anderen seiner Art den Namen gab. Der Weg ist mit ca. 1 km nicht so weit und auch für Ungeübte machbar. Lediglich die Wegbeschaffenheit – lockerer Vulkansand im unteren Teil – kann den Weg etwas verzögern…. Zwei Schritte vor, einen runterrutschen… aber wir kommen schließlich oben an und es hat sich wirklich gelohnt. Der Panoramablick über die Äolischen Inseln bis weit hin zum Stromboli ist unvergleichlich!
Am Krater selbst dampft und stickt es nach Schwefel. Feine, gelbe Kristallformationen um die Fumarolen lassen den Schwefel sichtbar werden. Ich finde das absolut faszinierend!
23. September | Am nächsten Tag fährt unsere Fähre zurück nach Milazzo. Doch bevor es am Nachmittag soweit ist, machen wir einen Spaziergang zum Valle die Mostri – im sogenannten Tal der Monster finden sich bizarre Gesteinsformationen, entstanden durch die vulkanische Aktivität – und verbringen die restliche Zeit am schwarzen Sandstrand der Insel.
24. September | Unsere Unterkunft für die nächsten Tage liegt versteckt inmitten eines Orangen- und Zitronenhains am Fuße des Ätna. Spät abends in unserer nächsten Unterkunft angekommen, gehen wir den Tag sehr entspannt an.
Für heute steht das kleine Städtchen Savoca auf dem Programm. Etwas im Hinterland gelegen, liegt Savoca abseits der normalen Touristenwege. So klein das Dörfchen auch sein mag, so groß ist seine Bedeutung für Filmklassiker „Der Pate“. Szenen aus dem Film wurden genau hier in Savoca in der lauschigen Bar Vitelli gedreht. Die Bar gibt es noch und in einem Raum ist ein kleines Museum rund um den Film eingerichtet.
25. September | Der Klassiker an der Ostküste Siziliens ist und bleibt Taormina. Ein hübsches Städtchen am Berg gelegen, mit einem bekannten Amphitheater. Viel Keramikkunst ist hier zu finden, farbenprächtig und fantasievoll gestaltet. Wir bummeln durch die Gassen, flüchten vor dem Regen in eine der vielen Bars und besuchen natürlich das Theater, von dem aus man einen tollen Blick die Küste entlang hat. In der Sommersaison werden hier antike Theaterstücke in authentischer Kulissen zum Leben erweckt.
26. September | "Auf den Spuren des Commissario Montalbano" ist heute unser Motto. Wir schauen sehr gerne Krimis und unter anderem die Filme der Serie Commissario Montalbano von Andrea Camellieri. Die Romane spielen an fiktiven Orten in Sizilien, und die Filme werden auch hier gedreht. Und die wollen wir uns heute anschauen. Auf der Route stehen heute die kleine Stadt Scigli, in der das Rathaus im Film die Questura ist und auch eine im Film vorkommende Apotheke ist nur wenige hundert Meter vom Rathaus zu finden. Wir machen eine Spaziergang durch die durchaus hübsche Stadt und genießen es, dass wir hier vermutlich die einzigen Touristen für heute sind.
Nach einem Mittagssnack geht es weiter nach Punta Secca. Hier steht das Wohnhaus vom Commissario, das in Wirklichkeit ein Bed&Breakfast ist. Aber hier weiß man die Bekanntheit der verfilmten Romane zu schätzen und hat das B&B Montalbano genannt.
Direkt am Strand gelegen, lassen wir uns hier für den Nachmittag nieder und genießen die Sonne und einen Aperitif in der nahe gelegenen Bar.
27. September | Wir haben heute die schwere Wahl, ob wir nach Catania oder Messina fahren. Da wir beide nicht recht Lust auf Großstadt haben, entscheiden wir uns für Messina und werden nicht enttäuscht.
Messina ist eine typisch italienische Stadt mit Plätzen, Kirchen und Brunnen. Der Dom liegt zentral und hält ein besonderes Highlight für Besucher und Einheimische bereit: Im Glockenturm ist die größte mechanische Uhr der Welt, bei der pünktlich um 12 Uhr Szenen in Gang gesetzt werden, die sich auf die historischen und religiösen Ereignisse in Messina beziehen - der Fahnen schwenkende Löwe brüllt weithin hörbar, die Engel schlagen die Glocken an und eine Kirche taucht aus dem Sand am Horizont auf. Das ganze Schauspiel dauert ca. 10 Minuten und wenn man in Messina ist, sollte man sich das anschauen.
Auch die Kirche des Santuario della Madonna di Montalto besuchen wir. Die Kirche liegt am Berg und von Ihrer Terrasse kann man über die Straße von Messina zum italienischen Festland schauen. Nur 3 km trennen Sizilien hier vom Festland.
28. September | Wir flüchten vor dem Regen an der Küste ins Landesinnere und begeben uns heute auf die Spuren der Sizilianischen Geschichte. In der Nähe von Piazza Armerina, weit im Landesinneren Siziliens liegt eine spätantike Villenanlage: Villa Romana del Casale, erbaut 300 und 400 n. Chr., vermutlich erbaut durch einen hochrangigen Konsul Siziliens. Sie ist der bekannteste Komplex dieser Art in Sizilien und ist vor allem wegen seiner sehr gut erhaltenen, großflächigen Fußbodenmosaike. Seit 1997 ist sie UNESCO-Welterbe.
Von Piazza Armerina fahren wir nach Ragusa. Dort lassen wir das Auto in einem Parkhaus in der Oberstadt und gehen die unzähligen Treppen zur Unterstadt - Ragusa Ibla - hinunter. Dort lassen wir uns durch die Gassen treiben. wir besichtigen den Dom, der am Ende einer breiten, imposanten Treppe am Kopf der Piazza thront (und übrigens auch in den Montalbano Filmen vorkommt) und entdecken einen schönen Park, viele kleine Gassen, Piazze und lassen in einem netten Restaurant den Tag ausklingen.
29. September | Wenn ein Ausflug vom Wetter so abhängig ist, ist es echt Glück gewesen, dass wir einen Tag erwischt haben, an dem der Gipfel des Ätna nicht komplett in den Wolken verschwunden ist. Früh morgens geht es los, damit wir mit der ersten Seilbahn um 9 Uhr zur Bergstation hochfahren können.
Die Ticketpreise haben es in sich, satte 63 Euro zahlen wir pro Person für die Seilbahn, für die Weiterfahrt mit dem Bus zum Camp und dem Guide, der uns einmal um einen der großen Krater führen wird. Für alle, die die dicke Winterjacke vergessen haben - an der Bergstation angekommen, kann man für 4 Euro eine dicke Jacke leihen und einfach über seine eigene drüberziehen. Und auch wenn wir dick angezogen waren, wir haben uns zum Glück für eben diese Leihjacken zusätzlich entschieden. Die Temperaturen und der Wind auf ca. 3000 Höhe sind nicht zu unterschätzen!
Die Wolken umspielen immer wieder den Krater, von einer Minute zur anderen können sich dort oben die Sichtverhältnisse ändern. Die Wege gehen direkt an einem erkalteten Lavastrom aus einem der letzten Ausbrüche vorbei - April 2017 war der letzte Ausbruch vor unserem Besuch dort oben, inzwischen hat´s in 2018 aber schon wieder weitere gegeben.
Ich empfinde ein gesundes Maß an Erfurcht vor den Kräften der Natur und weiß zu schätzen, dass Europas mächtigster Feuerberg nicht ausbricht als wir auf ihm herum laufen.
Auf dem Weg zurück fahren wir umrunden wir den Ätna einmal komplett, fahren an seiner ins Landesinnere gerichteten Flanke entlang und sehen, wie sich die Gräser und andere Gewächse das von Vulkanasche bedeckte Terrain so langsam wieder erobern - bis zum nächsten Ausbruch...
An der Nordseite des Ätna halten wir an der Alcantara Schlucht. Die Gola d'Alcantara ist eine Schlucht, die durch eiskaltes Gebirgswasser in das Basaltgestein gefressen hat. Die bizarren Gesteinsformationen sind faszinieren, sodass ich mich mit Kamera und Stativ in den max. 14 Gard "warmen" Bach begebe und das festhalten möchte. Kamera und ich haben es überlebt, selbst die Ballerinas, die aufgrund der spitzen Steine mit ins Wasser mussten, haben das nasse Abenteuer unerwartet unbeschadet überstanden.
30. September | In Syrakus haben wir uns verliebt. Unser erster Weg führt uns zum archäologischen Park mit einem sehr gut erhaltenen griechischen Theater, in dem im Sommer antike griechische Theaterstücke aufgeführt werden, und dem Ohr des Dionysos, einer Kalksteinhöhle, an deren oberen Ende angeblich der Herrscher die Arbeiter in der Höhle belauschen konnte. Ob das stimmt sei dahingestellt, gesichert ist aber, dass die Höhle durch ihre besondere Form eine sehr eigene Akustik hat.
Dann lassen wir unser Auto auf einem großen Parkplatz stehen. Ab hier geht es nur zu Fuß weiter, den Autos sind auf der Halbinsel Ortigia, auf der sich die Altstadt von Syrakus befindet, nicht erlaubt. Wir machen uns auf zu unserer kleinen Ferienwohnung, in der wir leider nur 2 Tage bleiben werden. Mit zwei Schritten sind wir von der Unterkunft auf der Piazza am Dom und mitten im Zentrum der Altstadt. Der Dom von Syrakus basiert auf einem antiken Tempel, von dem noch heute die dorischen Säulen in die christliche Kirche integriert sind. Auch findet sich hier eine Süßwasserquelle direkt neben dem salzigen Mittelmeer, in dem der gesamte Bestand von wildwachsendem Papyrus in Europa wächst. Syrakus ist ein wunderschönes Städtchen. Hier wären wir gerne länger geblieben.
01. Oktober | Auf unserem Weg von Syrakus nach Agrigent, wo unsere nächste Unterkunft ist, kommen wir am Castello di Donnafugata vorbei. Heute ist das ein Weingut, die unter anderem einen sehr guten Weißwein produzieren - seit Sizilien mein neuer Lieblingswein unter den Weißen (Donnafugata Anthilia DOC Sicilia Bianco).
Das Castello mit seinem weitläufigen, sehr schön angelegten Park kann man besichtigen. Hier wurden diverse Filme, darunter auch "Der Leopard" gedreht. In der Ausstellung sind unter anderem Kleider aus den diversen Filmen aber auch Hüte, Kleider, etc. aus unterschiedlichsten Epochen des letzten Jahrhunderts.
Von Donnafugata aus fahren wir weiter nach Agrigent, wo wir die nächsten 2 Nächte bleiben werden.
Bitte in Agrigent nicht unbedingt blind dem Navi vertrauen! Uns hat es in die engsten Gassen der Altstadt geführt, wo wir kaum wieder raus kamen. Stellenweise habe ich den Atem angehalten und war froh, dass mein mann am Steuer des kleinen Fiat Panda saß. Denn Fahrertausch wäre an den Stellen nicht gegangen - wir hätten die Türen einfach nicht aufmachen können, so eng waren die Gassen. Wenn wir rechts und links 5 cm war das viel... ich komme immer noch ins schwitzen, wenn ich daran denke. Geholfen hat uns da nur der Blick aufs Handy und selbst nach den Google Maps Karten navigieren (denn auch Google wollte uns in die engsten Gassen führen).
02. Oktober | Ein Besuch im archäologischen Park Valle dei Templi (Tal der Tempel) in Agrigent gehört zu den Höhepunkten einer jeden Sizilienreise. Keine Frage, dass dies auch auf unserem Programm steht.
Die Anlage umfasst 1.300 Hektar und ist somit die größte dieser Art in der ganzen Welt. Jährlich werden zwischen 500.000 und 600.000 Besucher gezählt. Seit 1997 gehört diese archäologischen Stätten zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Anlage besteht aus einer Reihe von zum Teil hervorragend erhaltenen dorischen Tempeln, die im 5. Jahrhundert v. Chr. gebaut wurden und die Macht und Reichtum der damaligen griechischen Kolonie Akragas widerspiegeln. Bei der Größe der Überreste kann man nur erahnen, welche Größe und Pracht sie in Ihrer Blütezeit dargestellt haben.
Nachdem wir das Tal der Tempel durchwandert haben, es erstreckt sich auch ca. 2 km Länge, haben wir für heute noch einen weiteren Anlaufpunkt: Die Scala dei Turchi, ein imposanter, weißer Felsen, der weit ins Meer hinaus ragt. Bei gutem Wetter ist das Meer hier türkisblau (und immer ein kleines bisschen wärmer als an anderen Stellen, wie uns unser Hauswirt erzählte). Auch wenn die Sonne heute nicht ganz so oft durchkommt, legen wir am Strand eine Pause ein und schauen aufs Meer und den Menschen beim Spaziergang über den weißen Felsen zu.
03. Oktober | Heute ist der letzte Tag auf einer wunderbaren Insel. In den letzten 2,5 Wochen haben wir vieles, aber noch längst nicht alles von Sizilien sehen und kennenlernen dürfen.
Auf der letzten Etappe dieser Reise kommen wir nach Sciacca, einer kleinen Stadt an der südlichen Küste Siziliens. Bevor wir ins Zetrum fahren, machen wir halt am Castallo Incantato, dem verzauberten Schloß. Hier hat ein Künstler hunderte Franzen in Stein gemeißelt, jede anders, und alle in seinem Garten aufgestellt - sehr eigenwillige Art der Gartendeko.
Im Zentrum Sciaccas selbst gibt es sehr viel farbenfrohe Keramikkunst. In einem der vielen Hinterhöfe wurde die lokale Keramikkunst mit einer besonderen Art des Recyclings kombiniert: aus nicht mehr gebrauchten Alltagsgegenständen, wie alten Feuerzeugen, Flaschendeckeln und ähnlichem wurden hier Kunstwerke erschaffen, die nun diesen Hinterhof verzieren und zu einem besonders farbenfrohem Ort machen.
Von Sciacca aus geht es nun unwiderruflich zurück nach Marsala. In dem Hotel, in dem wir die erste Nacht auf Sizilien verbraucht haben, haben wir auch für unsere letzte Nacht ein Zimmer gebucht, da unser Flug sehr früh morgens geht. Und da wir am ersten tag direkt losgefahren sind und Marsala keine Zeit gewidmet haben, können wir dies nun an unserem letzten Abend nachholen. Wir bummeln daher durch die Stadt, schuen in die Kirchen und essen das letzte italienische Eis für den Urlaub. Mit einem leckeren Abendessen - abgesehen von dem Seeigel in den Antipasti, die mein Mann unbedingt probieren wollte - geht ein wunderbarer Urlaub zu Ende.
Sizilien ist eine so vielfältige Insel. Wir haben wunderschöne Ecken gesehen, nette Leute getroffen aber auch den Müll an den Straßenrändern abseits der Hauptwege gesehen und die Brandstellen, an denen in dem Sommer 2017 sogar in der Presse von illegaler Müllverbrennung berichtet wurde. Sicher ist hier nicht alles so wie wir es in der sehr kurzen Zeit eines Urlaubs erleben, aber dennoch hat es uns hier so gut gefallen, dass wir ganz sicher wieder kommen und dann die noch weißen Flecken auf unserer sizilianischen Landkarte füllen wollen. Was also mit dieser Reise nicht abgedeckt wurde, haben wir nicht aus Missachtung oder Nichtgefallen weggelassen, sondern nur aufgrund unserer begrenzten Zeit.
Da der Platz auf der Seite begrenzt ist, habe ich unsere Reise möglichst knapp zusammenzufassen. Gerne könnt Ihr mich aber kontaktieren, wenn Ihr ergänzende Infos oder Tipps benötigt.